Süßes oder Obst und die Frage was die Erdbeere mit dem Internet zu tun hat

Liebe Leserinnen und Leser, ab und an gönnen wir Sachverständige uns auch eine Portion Humor. Und in Zeiten, in denen unsere Auslastung weit entfernt von Tälern ist, funken die Synapsen angespornt durch hohe Denkleistungen wild durcheinander und die Gedankenblitze feuern nur so um sich. So geschah es dann auch, dass ich mich eines Tages fragte, was denn wohl das Internet wiegt.

Nun Ja, Gewicht ist immer so eine Sache… mal wird es mit Freude gesehen, wenn der Edelmetallberg des Aktiendepots wächst, mal gehasst, wenn der Blick nach unten wandert und der Zeiger der Waage nach oben schnellt.

Bleiben wir zunächst einmal bei den Kalorien. Der Genuss eines einzigen Marshmallow wird mit etwa 16,56 kCal „belohnt“. Das Gewicht dieser kleinen Leckerei beträgt hierbei etwa 3-4 Gramm. Im Grunde also nicht viel, aber es bleibt ja meist nicht nur bei Einem.

Schlagen wir nun die Brücke zu unseren Mobiltelefonen. Googles Android-Versionen zeichnen sich ja historisch dadurch aus, dass hier immer etwas „Kalorienhaltiges“ auf die Geräte installiert wird. In der Geschichte der Versionen tauchen Leckereien wie beispielsweise  „Cupcake“,  „Donut“, zu Weihnachten beliebtes „Gingerbread“ also Lebkuchen, „KitKat“ und zuletzt auch die bereits erwähnte Version namens „Marshmallow“ auf. 

Puh, ganz schön gewichtig. Aber nimmt unser heißgeliebtes Smartphone durch den Genuss eines Android-Betriebssystems wirklich zu so wie wir beim Verzehr zu vieler Zuckerwerke?  Die Antwort lautet – Ja – Das Handy wird schwerer.

Richtig gelesen, auch Software hat Gewicht. Dieser Frage ist ebenfalls der amerikanische Professor John D. Kubiatowicz nachgegangen. Am Beispiel eines E-Book Readers errechnete er, dass dessen Gewicht beim Speichern tausender Bücher zunimmt, und zwar um etwa 10-18 Gramm, also ungefähr ein Attogramm. Für keine normale Küchenwaage messbar, aber immerhin eine Gewichtszunahme.

Wie jedoch kann man so etwas berechnen? Im Grunde genommen ist es recht einfach. Man betrachtet einfach den Energieunterschied zwischen einer geladenen und einer ungeladenen Speicherzelle. Vorsichtig geschätzt kommt man so auf einen Wert von etwa 10-15 Joule je Bit. Nun hilft uns ein berühmtes Genie der Geschichte weiter, denn die Einstein’sche Gleichung E=mc2 zeigt, dass Energie äquivalent zur Masse ist. Nun, das derzeit geschätzte Datenvolumen aller im Internet gespeicherten Daten beträgt in etwa 8,6 Zettabyte. Bringen wir diese Daten in einer vorsichtigen Schätzung des Verhältnisses zwischen Nullen und Einsen in die Berechnung, so kommen wir auf ein Gesamtgewicht von ca. 50 Gramm. Und diese 50 Gramm entsprechen in etwa einer schönen großen saftigen Erdbeere.

Wenn sie also demnächst das gesamte Interne konsumieren möchten, haben sie den Mund bald gestrichen voll… und zwar mit dem Volumen der besagten Erdbeere . Konsumieren sie bitte vorsichtig und bleiben sie gesund. Ein Sprichwort sagt… „An apple a day keeps the doctor away“…aber denken sie daran, ein angebissener Apfel kann schnell faulen 😉

Herzlichst…ihr GH